Mittwoch, 18. Juli 2018

Immer am Inn entlang

In den kommenden Tagen ereignet sich nicht viel Neues. Wir radeln am Inn entlang, mal nah, mal weiter weg, mal eben, mal steil nach oben. Die Strecke ist teilweise sehr eintönig und nah an der Autobahn. Als wir etwas abseits der Strecke fahren ( z. B. zum Simmsee), erreichen wir schnell unsere Grenzen. Wir dachten die Pässe seien anstrengend gewesen, aber diese vielen mittellangen Steigungen zwischen 15 und 20% schlauchen ganz schön.

Immer wieder gibt es Umleitungen, die teilweise nicht richtig beschildert sind. Aber so leicht lassen wir uns nicht aufhalten!


Dazu kommt ein echt strammer Gegenwind. Dadurch kommen wir nicht so voran, wie wir gedacht haben. Aber die Landschaft ist echt schön und abwechslungsreich.
Immer wieder gibt es interessante Städte anzuschauen, nicht nur Innsbruck oder Rosenheim. Auch Wasserburg oder Mühldorf sind echt sehenswert.
Goldenes Dacherl in Innsbruck


Wasserburg

Unser Zelt schlagen wir immer in Seenähe auf. Leider haben wir oft Pech mit dem Wetter. Meist schaffen wir es gerade noch unser Zelt aufzubauen, bevor das Unwetter losbricht. Nach dem Regen und Sturm kühlt es dann so an, dass an Baden im See nicht mehr zu denken ist. Schade! Wenigstens erwischt es uns nie auf freier Flur.

Am Simmsee

Bei Soyen

Bei Marktl in der Nähe

Tagsüber hält es auch echt gut. Die teilweise Bewölkung ist eher angenehm. Wir haben einige nette Begegnungen mit anderen Reisenden.
Hier zwei Typen mit Mountainsteppern.
Wir durften sogar mal testen

Heute machen wir am Nachmittag eine Badepause. Natürlich hält das Wetter, so dass wir auch am Campingplatz noch einmal baden können. Tut uns aber auch mal gut. Die Tour neigt sich dem Ende zu. Mal sehen, ob wir morgen Passau erreichen. Dort endet der Innradweg.

Samstag, 14. Juli 2018

Von Mals nach Pettnau im Inntal

Wir genießen den Morgen auf unserem Luxuscampingplatz. Natürlich wären wir heute locker um 9.30 fertig gewesen und hätten den früheren Shuttle an den Rechensee nehmen können.
Aber wahrscheinlich hat es genauso sein sollen. Wir beobachten eine Familie, die mit zwei Liegeradtandems startet.

Sehr eindrucksvoll! Überhaupt sind hier viele Familien mit allen möglichen Gefährten unterwegs. Echt klasse! Aber auch die andere Generation, sprich Rentner, ist hier gut vertreten. Auf dem Campingplatz ist ein Ehepaar, das vom Sohn einen Kurztripp im altem VW-Bus geschenkt bekommen hat. Leider macht das Ding Mucken. Entsprechend aufgeregt sind sie.
Wir sehen aber einige Ältere auch mit Rad und Campingausstattung hier rumradeln. Das macht Mut für die Zukunft.
Wir wählen erst einmal den bequemeren Weg und lassen uns zum Rechensee hochfahren.

Von dort geht es diesmal an der anderen Seeseite entlang bis nach Rechen. Eine schöne Strecke mit einigen Steigungen. Auf der Strecke nach Nauters sind wir nachträglich beeindruckt von unserer Leistung auf dem Hinweg. Nach all den Steigungen hierauf ging es doch noch sehr heftig bis zum Campingplatz kurz vor dem Pass. In Nauters sind wir überrascht, dass es zwei Strecken nach Pfunds gibt. Bevor wir uns für eine entscheiden können, kommt schon der Postbus nach Landeck, in den wir einsteigen. An der Haltestelle steigt ein Paar aus dem Bus aus der Schweiz,  das schon in den Achtzigern zu sein scheint. Sie haben sehr sportliche Räder, die sie voll ( also mit Campingausrüstung) beladen. Kaum zu fassen! Sie wünschen uns eine gute Fahrt! Echt drollig.
Die Fahrt nach Landeck ist echt sehr interessant, denn es geht eigentlich die ganze Strecke bergab. Das sind wir alles an einem Tag hochgestrampelt? Wir sind im Nachhinein zutiefst beeindruckt von unserer Leistung.
Als wir in Landeck starten ist es 14.30 Uhr. Aber wir kommen gut voran und verlassen bald schon die Via Claudia Augusta und folgen dem Inntalradweg.


Der Radweg geht nicht nur unten entlang,
wie man hier gut sehen kann

Hier ist es nicht mehr so voll und die Temperaturen sind viel angenehmer. Um 18.30 erreichen wir Pettnau (ca. 20 km vor Innsbruck). Nur mit Glück kriegen wir noch einen Platz! Nach dem Duschen ein lecker Abendessen im Lokal in der Nähe. Gute Tiroler Küche. Mit 80 km Fahrleistung und einem ordentlichen Ortswechsel haben wir wieder einen tollen Tag verbracht.

Freitag, 13. Juli 2018

Nach Meran und mit dem Zug nach Mals

In der Nacht hat es sich ausgeregnet und der Tag startet mit herrlichem Wetter. Da ich vor der Abfahrt noch im See schwimmen will, wird es mal wieder halb elf bis wir loskommen. Wir kommen bei leichtem Rückenwind auf ebener Strecke gut voran. In Bozen kauft Stefan noch eine neue Gaskartusche bevor es weitergeht nach Meran.

Inzwischen ist es sehr heiß geworden und auf der Route gibt es praktisch keinen Schatten. Kurz vor Meran machen wir an einem schattigen Plätzchen Mittagspause. Wir checken die Zugverbindungen Richtung Mals. Der nächste Zug geht um 15.16 und nimmt in den Sommermonaten keine Räder mit. Diese werden jedoch gesondert transportiert. Wir schaffen es um 15.10 im Zug zu sitzen, der tatsächlich sehr voll ist. Auch Radler sind einige unterwegs. Im Zug buchen wir den Shuttle zum Pass hoch. Die Bahnfahrt durch das Etschtal ist auch sehr schön. Obgleich es schon irritierend ist, wie geschwind wir wieder dort sind, wo wir vor einigen Tagen über den Rechenpass kamen.
Wir schlagen unser Zelt nahe des Bahnhofs auf. Züge fahren in der Nacht eh keine und den Autoverkehr hören wir zum Glück heute nur von fern. Der Platz hat eine traumhafte Lage und eine super Ausstattung.



Ein kurzer Gang durch das Dorf und die Cuicina al Stefano ist wieder geöffnet. Der Maestro empfiehlt heute: Polenta mit Steinpilzen und Südtiroler Bergkäse. Dazu wird ein gekühlter (der Campingplkatz hat einen Kühlschrank für die Besucher) Lagrein Rosé gereicht. Das Ganze bei moderaten Temperaturen und imposanten Ausblick. Genial!


In Kaltern und am Kalterer See

In der Nacht regnet es ein wenig, aber am Morgen ist das Wetter wieder prima. Wir beschließen den Tag am See zu verbringen und auf dem Campingplatz Wäsche zu waschen. Schließlich ist die Hälfte unserer Tour schon rum.

Da es nur eine Waschmaschine gibt, dauert es bis fast zwei, bis wir zu einer Rundtour starten können. Es geht am See entlang und durch die Weinberge, wir sind ja an der Weinstraße Südtirols. Bis in den Ort sind es zwar nur 6 km aber eben auch über 200 Höhenmeter. In Kaltern trinken wir Eiskaffee und kaufen ein.

Zurück auf dem Campingplatz geht es erst noch einmal in den See, bevor wir mit dem Abendessen beginnen. Es gibt heute Sepiatagliatelle mit Thunfischsoße und Salat. Dazu einen super leckeren Roséwein, den wir eisgekühlt genießen.

Pünktlich zum Essen beginnt es zu regnen.

Ringsherum donnert und blitzt es, aber der Regen ist harmlos. Wir erfreuen uns an der besonderen Stimmung am See, bis es einfach zu dunkel wird.


Außerdem entscheiden wir uns zurück nach Österreich zu fahren und am Inntalradweg weiterzustrampeln.

Donnerstag, 12. Juli 2018

Von Auer nach Trient und zurück zum Kalterer See

Der Regen hat in der Nacht aufgehört. Dennoch beginnt der Tag wieder mit vielen Wolken. Wir starten wieder recht spät Richtung Trient. Die Strecke ist ziemlich eintönig, aber das Gebirgspanorama ist weiterhin sehr beeindruckend.

Leider weht der Wind uns wieder heftig entgegen, so dass die 50 km nach Trient uns trotz ebener Strecke ganz schon schlauchen.

Die Stadt ist größer als erwartet und sehr voll. Wir wurschteln uns irgendwie ins Zentrum. Dort genießen wir einen Cappuccino am Hauptplatz und gönnen uns noch einen Aperol Spritz!

Schließlich sind es ja nur noch 14 km bis zum See, an dem wir campen wollen.
Stefan leitet uns per Handy zurück auf die Hauptroute. Schon nach kurzer Zeit wird es sehr steil. Wir müssen schieben. Mittlerweile ist die Sonne rausgekommen und es ist sehr heiß. Ich bezweifle, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es wird immer steiler. Selbst das Schieben wird sau anstrengend. Wir quälen😲 uns aber weiter. Lange kann es ja nicht mehr gehen. Aber das ist ein Irrtum! Nach ca. 1h beschließen wir nachzulesen, wie dieser Streckenabschnitt beschrieben wird.

In Trient verlässt der Radweg Via Claudia Augusta das Etschtal und arbeitet sich sehr steil 350 Höhenmeter nach Pergine Valsugana hoch. Diese Strecke sollte nur mit sehr guter Kondition gemacht werden, als Alternative fährt ein Shuttle-Bus von Trient nach Pergine.

Zum Glück habe ich vor ein paar Tagen, den Plan mit den Abfahrtszeiten downgeloadet. Als wir nach dem Rechenpass entschieden hatten, dass es mit den extremen Steigungen jetzt reicht.😟
Tja, man muss halt auch dran denken, drauf zu schauen. Irgendwie haben wir in der Ebene vergessen, dass es ganz schnell wieder hoch gehen kann.
Wir haben genug von Menschen- und Automassen und hohen Temperaturen! Venedig schreckt uns ab. Wir beschließen also zurück ins kühle Grün zu fahren. Erst einmal mit der Bahn ein Stück zurück aus dem Dunstkreis der Stadt. Rasant geht es in Windeseile die mühsam erkämpften Kilometer wieder bergab. Den Bahnhof finden wir schnell und können auch gleich einen Zug Richtung Bozen kriegen. Kurz überlegen wir, ob wir nicht den Richtung München nehmen, der jedoch bereits 10 min. später abfährt und die Schlange am Ticketschalter ist sehr lang. Die Fahrscheine für den Regionalverkehr kaufen wir am Automaten.
Im Zug beschließen wir bis dahin zurückzufahren, wo wir am Morgen gestartet sind. Allerdings wollen wir heute den Kalterer See ansteuern. Gegen 19.15 sind wir da. Leider ist es recht voll und wieder ist die Straße sehr nah. Schade, denn der See und die Lage sind echt idyllisch.
Wir kochen uns ein lecker Abendessen, das wir glücklicherweise schon in Trient eingekauft haben. Stefan schaut noch ein bisschen Fußball und ich entspanne beim Wein.

Dienstag, 10. Juli 2018

Durch das Etschtal bis nach Auer in der Nähe vom Kalterer See

Wir kommen früher los als normal. Zum einen, weil wir gut eingespielt sind und zum anderen, weil wir ausgeruht sind. Die Strecke ist eben bzw. mit Gefälle und weiterhin super ausgeschildert. Daher kommen wir gut voran und rauschen bei leichtem Gegenwind nach Meran hinunter, was wir links liegen lassen. Nach gut zwei Stunden erreichen wir Bozen (42km).



Hier wollen wir Pause machen und uns die Stadt ansehen. Es gibt irre viele Radwege mit viel Radverkehr. Wir verlieren schnell den Überblick. Als wir endlich im Zentrum ankommen, ist es wahnsinnig voll und sehr schwül. Wir holen uns was zu essen, setzen uns ans Ufer und genießen unsere Mittagspause. Auf mehr Sightseeing haben wir keinen Bock und verlassen die Stadt wieder an sehr schönen Parkanlagen entlang.
Lombardstreet für Fahrräder in Bozen
Nun geht es Richtung Trient.  Es ist sehr warm, so dass wir uns anfangs über den heftigeren Gegenwind freuen. Nach einer Weile bläst es aber so stark, dass wir bei den Böen aufpassen müssen, nicht vom Deich geweht zu werden.
Bei der Kaffeepause beschließen wir, zum vorigen Ort zurückzufahren und unser Zelt aufzubauen. Die anderen Campingplätze sind weit ab von der Strecke und eher höhergelegen. Da wir bereits knapp 80km getrampelt sind, muss das heute nicht mehr sein.
Die Entscheidung erweist sich als richtig. Wir kommen auf einen schnuckeligen Campingplatz im Garten eines Hotels. Nach dem Zeltaufbau geht es gleich zum Pool, den wir ganz für uns alleine haben.

Auch die Duschanlagen werden nur von uns genutzt und sind sehr großzügig und sauber.
Leider beginnt es nach dem Duschen zu regnen. Also leihen wir uns an der Rezeption einen Regenschirm und laufen durch den Ort. Wir erstehen noch ein Fläschchen Wein der Region, bevor wir bei einer Pizza im Trockenen den Regen vorbeigehen lassen.
Abends genießen wir den Wein unter dem Hotelvordach bei angenehm abgekühlten Temperaturen.

Montag, 9. Juli 2018

Auf dem Sonnenberg

Heute bleibt das Rad stehen und es geht hinauf ins Hochgebirge. Wir fahren mit der Gondel
hinauf auf den Sonnenberg und wandern ein Stück den Meraner Höhenweg entlang. Auch sehr sehr schön. Dann auf einer Alm ein kühles Bier und im Halbschatten die Aussicht genießen. Den Nachmittag verbringen wir chillend auf dem Campingplatz. Ein toller Erholungstag!